„Warum 80 % der AI-Projekte im Mittelstand scheitern – bevor sie überhaupt anfangen“

Künstliche Intelligenz ist im deutschen Mittelstand angekommen. Zumindest in den PowerPoint-Präsentationen. In der Realität scheitern viele Projekte, noch bevor sie den ersten echten Nutzen bringen – nicht, weil die Technologie versagt, sondern weil das Fundament fehlt. Daten liegen in Silos, Compliance wird reaktiv behandelt, und die ersten Piloten laufen isoliert neben dem Tagesgeschäft.
Das Ergebnis: Kosten, Frust und ein „AI ist nichts für uns“-Stempel, der für Jahre Innovation bremst.


Warum jetzt der Moment ist

Der Handlungsdruck war noch nie so hoch:

  • Regulatorik: Mit dem EU AI Act und dem Data Act gibt es erstmals klare, verbindliche Leitplanken. Wer heute sauber aufsetzt, integriert „Compliance by Design“ – und spart sich später teure Nachdokumentationen.
  • Technologie: Microsoft Copilot, Azure OpenAI und AI Agents sind einsatzbereit – aber nur so gut wie die Daten und Prozesse, die dahinterstehen.
  • Wettbewerb: Laut KPMG erwarten 67 % der Unternehmen Umsatzsteigerungen durch KI. Nur 8 % haben aber ein Governance-Modell implementiert. Wer wartet, riskiert, dass die Konkurrenz den Vorsprung aufbaut – und behält.

FRAID – das Gerüst, das AI im Mittelstand tragfähig macht

Bei 365 Heroes haben wir in Dutzenden Projekten gesehen: AI-Einführung funktioniert nur, wenn es einen strukturierten Rahmen gibt. Genau dafür steht FRAID – fünf Säulen, die den Unterschied zwischen Experiment und Wertschöpfung ausmachen:

  1. Foundations of Data – Ohne saubere, zugängliche und klassifizierte Daten bleibt KI eine schöne Theorie.
  2. Regulatory & Risk Alignment – AI ohne Compliance ist wie Autofahren ohne Bremsen.
  3. AI Capability Deployment – Tools wie Copilot oder Azure OpenAI müssen in die Organisation passen – fachlich, technisch und kulturell.
  4. Integration into Operations – KI bringt erst dann echten ROI, wenn sie im täglichen Workflow steckt.
  5. Differentiation Potential – Echte Marktunterschiede entstehen durch neue Services, personalisierte Angebote oder neue Geschäftsmodelle.

Von der Theorie zur Praxis: Die FRAID Readiness App

Um Unternehmen den Einstieg so einfach wie möglich zu machen, haben wir die FRAID Readiness App entwickelt. Sie funktioniert wie ein AI-TÜV für den Mittelstand: ein strukturiertes Self-Assessment, das in wenigen Minuten eine klare Standortbestimmung liefert.

Das Besondere: Ergebnisse werden sofort visuell aufbereitet – als Heatmap über die fünf FRAID-Säulen. So erkennen Entscheider auf einen Blick, wo sie bereits stark sind und wo Nachholbedarf besteht.

Ein Beispiel: Bei der CENTA GmbH zeigte das Assessment deutliche Stärken in der Integration von AI-Piloten, aber auch Lücken in der Datenbasis und bei Governance-Strukturen. Das Ergebnis im Detail ansehen →

So wird aus einem abstrakten Buzzword „AI Readiness“ ein greifbarer, messbarer Status – und eine Grundlage für konkrete nächste Schritte.


Der Mittelstands-Kontext: FRAID ist kein Einzelformat

FRAID wirkt am besten im Zusammenspiel mit zwei weiteren Bausteinen:

  • FRAIM – unser Reifegradmodell, das in fünf Stufen den Status quo messbar macht: von „Unaware“ bis „Strategic“.
  • Simplify 365 – Ordnung in Microsoft 365 als Fundament, damit AI nicht auf Datenwildwuchs trifft.

Erst wenn diese Basis steht, wird AI skalierbar, sicher und strategisch nutzbar.


Was Entscheider jetzt tun sollten

  1. Status messen – Mit der FRAID Readiness App in wenigen Minuten den eigenen AI-Reifegrad ermitteln.
  2. Quick Wins umsetzen – Beispiele: Datenklassifikation mit Purview, Copilot-Pilot für einen definierten Use Case, Aufbau eines AI-Governance-Boards.
  3. Langfristig denken – AI ist kein Tool, das man „einführt“, sondern eine Fähigkeit, die man entwickelt. Strukturen, Verantwortlichkeiten und KPIs gehören von Anfang an dazu.

Fazit: AI-Readiness ist kein Luxus, sondern Überlebensfrage

Die Technologie ist da. Die Regeln sind klar. Der Wettbewerb schläft nicht.
Die Frage ist nicht, ob der Mittelstand AI nutzen sollte – sondern, ob er es strukturiert genug tut, um den Mehrwert auch wirklich zu realisieren. FRAID ist dabei nicht nur ein Framework, sondern ein Sicherheitsgurt: Er verhindert teure Fehlstarts und sorgt dafür, dass AI im Unternehmen nicht nur fährt, sondern ans Ziel kommt.